Philippuskirche

Vorgeschichte

Das frühere Pfarrvikariat Markt Schwaben, zu Feldkirchen gehörig, bestand aus einem Amtszimmer, das zugleich Wohnung war, im Anwesen Nagelschmiedgasse 11. 1951 erhielt der Vikar zwei Räume im Schloss zugewiesen. Die Gottesdienste wurden damals in der katholischen Kinderbewahranstalt, Marktplatz 19, gefeiert. Durch  großzügige  Spenden  konnte 1951/52 ein Grundstück am nordöstlichen Ortsrand von Markt Schwaben erworben werden. Architekt Knidlberger bereitete die Pläne für eine neue Kirche vor und übernahm kostenlos die Bauleitung.

 

Bau und Einweihung 1953 bis 1955

1953 war die Grundsteinlegung der Kirche und eines Pfarrhauses. Am 25.Juni 1954 wurde der hochragende Dachstuhl der Kirche gesetzt. Durch die großen Eigenleistungen der Gemeinde konnte die feierliche Einweihung der Philippuskirche mit Vikarswohnung und Gemeindesaal am 22. Mai 1955 stattfinden. Aus dem bisherigen Pfarrvikariat entstand 1962 eine eigenständige Pfarrei.

Predigten
Bildrechte Pfarramt

Das hohe spitze Dach erinnert an ein Zelt. Christen sind das wandernde Gottesvolk. Das mussten besonders die Menschen nach dem 2.Weltkrieg erfahren. Das große Holzkreuz vor der Kirche stand bis 2005 im Gotteshaus an dessen Altarfront. Dieses Schwellenkreuz erinnert an die ersten Evangelischen, die beim Bau der Mühldorfer Eisenbahn vor 100 Jahren hierher kamen.

 

Gemeindegliederzahl

1955 gehörten etwa 900 Evangelische zur Gemeinde. 1965 waren es schon 2000. Die Gemeinde wuchs durch den Zuzug, auch im Osten von München.
Im Jahr 2009 wurde die Kirchengemeinde Poing selbständig.
Im Jahr 2024 hat die Kirchengemeinde Markt Schwaben (ohne Poing) 2500 Gemeindeglieder.

 

 

Taufstein und Glasfenster

Der Taufstein ist aus dem Jahr 1957. Der Nürnberger Bildhauer Werner Heiber fertigte den Entwurf
für den Taufstein, der vom Markt Schwabener Steinmetz Huber ausgeführt und gestiftet und am Reformationstag in Dienst
genommen wird.

1975 schenkte die Gemeinde ihrer Kirche das prächtige Glasfenster vorne am Taufstein. Gestaltet hat es Heiner Schumann aus München.

 

 

Der Glockenturm

Die Kirche hat seit 1955 einen Glockenturm. 1986 wurde das Geläut mit den zwei Glocken höher gehängt. Es bekommt eine Glockenstube.

 

Die Renovierung 2005
2005 wurde aus Anlass des 50. Geburtstages der Philippuskirche unter Leitung von Architekt Hans-Jürgen Hache von Januar bis März die Kirche innenrenoviert. Die Lichtarchitekten Dr. Eva- Maria und Matthias Kreuz aus Stuttgart sorgten für eine zeitgemäße Beleuchtung. Der Künstler Immanuel Preuß aus Stuttgart wurde mit der Gestaltung des Altarraums beauftragt. In dessen Zentrum hängt nun ein Glaskreuz aus wertvollem blauen Antikglas.

 

Festschrift zur 50-Jahr-Feier der Philippuskirche 2005

 

 

Der Altar und das Ebenholz im Altarraum
Der sechseckige Altar nimmt die Grundform der Kirche auf. Im Altarsockel steht der aus Ebenholz geschnitzte Christus aus Tansania als Träger der Abendmahlsgemeinschaft. Die Kerzenleuchter, ebenfalls aus Ebenholz, erinnern in Verbindung mit dem Kreuz an der Wand an Maria und Johannes unter dem Kreuz.

 

Auch der Osterleuchter und der auf einem Sockel stehende Lebensbaum aus Tansania erinnern an die seit 1984 bestehende Partnerschaft mit Palangavanu im Süden Tansanias.

 

Der Lebensbaum aus Ebenholz symbolisiert den Zusammenhalt und die Zusammengehörigkeit. Man geht dabei davon aus, dass jeder Einzelne ein Teil des Gesamten und somit auf den anderen angewiesen ist. Einer stützt den anderen und wird von ihm getragen und gehalten. So stützen und tragen wir uns in der Gemeinde und in der Partnerschaft mit Palangavanu.

 

Auflage für die Altarbibel
Aus Bethlehem stammt die kleine Auflage für die Altarbibel. Christliche Palästinenser haben in Olivenholz zwei biblische Gestalten geschnitzt, die mit Gott und für ihn unterwegs waren: Abraham und Philippus, den Namenspatron der Kirche. Für Philippus wurde die Figur im Altarraum der katholische Kirche St. Margaret verwendet.

Zum Namen "Philippus"
In der Markt Schwabener Ortschronik gibt es klare Hinweise, dass schon im 10. Jahrhundert erste Kirchen in Schwaben  unter Graf Rasso (908 – 945 n.Chr.)  und den Grafen von Dießen den Aposteln Philippus und Jakobus geweiht waren. Am Altar von St. Margaret steht eine Philippus-Figur. So hat man 1955 vermutlich die alte Tradition aufgegriffen und die ökumenische Verbundenheit ausgedrückt. Bei diesem Philippus dürfte es sich eher um den Jünger und Apostel handeln und weniger um den Diakon, der den Afrikaner getauft hat. Und doch ist auch im Blick auf die Partnerschaft mit Palangavanu der Name der Kirche ein schönes Zeichen.

 

Triptychon "Palmsonntag"

Zum 50. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen im September 1989 wird das Triptychon „Palmsonntag“ von Henryk Zegadlo in der Philippuskirche vorgestellt, eine Stiftung von Frau Hörner aus Herdweg. Seit der Renovierung 2005 ist Kunstwerk an der Empore angebracht.

 

Eule-Orgel
Die neue Eule-Orgel konnte am 6.11.11 durch Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler eingeweiht werden.

 

Festschrift zur Orgel-Weihe 2011

 

 

Die neue Sakristei
Mit dem Neubau des Gemeindezentrums musste auch eine neue Sakristei gebaut werden. Diese wurde 2017 fertig gestellt. Sie enthält die Technik für die Kirche, hat Raum für die Mesnerin und ist ein ansprechender Ort zur Vorbereitung auf den Gottesdienst.

 

Glaskreuze in Kleinformat
Das große Glaskreuz fand so großen Gefallen, dass viele ein solches Kreuz auch für sich haben wollen oder gerne verschenken. So hat der Kunstglaser aus Prystaz aus Rottweil im Schwarzwald vom gleichen Glas aus dem Bayerischen Wald zwei kleine Kreuze entworfen. Sie können im Pfarramt in Markt Schwaben gekauft oder bestellt werden.

Großes Kreuz 20 cm hoch, kleines Kreuz 10 cm hoch

Das Gemeindefest
Tradition ist das Gemeindefest rund um die Philippuskirche, seit Jahrzehnten an Christi Himmelfahrt, oder an einem Sonntag um diesen Tag herum

 

Die Kirche im Jahr 1955

 

 

Das Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Markt Schwaben


Zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Markt Schwaben und der Philippuskirche in Markt Schwaben zählen auch die Orte Anzing, Eicherloh, Finsing, Forstinning und Ottenhofen. Insgesamt hat die Gemeinde rund 2500 Mitglieder, auf die Orte verteilt sind in Markt Schwaben 1300 evangelisch, in Finsing 300, in Ottenhofen 150, in Anzing 400 und in Forstinning 350.

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