Pfarrer Dr. Mitri Raheb aus Bethlehem erhält in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis
Mit dem Deutschen Medienpreis 2011 wurden am 24. Februar 2012 vier Menschen geehrt, die keine Schlagzeilen in den Medien gemacht haben, deren Taten aber herausragende Symbole der Menschlichkeit sind, darunter Pfarrer Dr. Mitri Raheb.
Ein Video zur Preisverleihung ist hier zu sehen ... sowie Fotos vom Festakt. Pfarrer Raheb wurde als dritter geehrt.
Hier seine Dankesrede zum Nachlesen ...
Am Schluss sprach der frühere Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog die Laudatio.
Bericht im Badischen Tagblatt ...
Bericht in der Süddeutschen Zeitung, Landkreis, Ebersberg ...
1 Karlheinz Kögel übereicht Pfarrer Dr. Mitri Raheb den Medienpreis.
Markt Schwaben/ Baden-Baden. Der Deutsche Medienpreis 2011 an Menschen mit herausragenden Symbolen der Menschlichkeit ist vergeben!
2 Die Geehrten und die Ehrenden: Stanislaw Petrow aus Moskau, Dr. Denis Mukwege aus dem Kongo, Karlheinz Kögel, Prof. Dr. Roman Herzog, Dr. Sakena Yacoobi aus Afghanistan und Dr. Mitri Raheb aus Bethlehem 
Pfarrer Karl-Heinz Fuchs aus Markt Schwaben und Dekan Reinhard Tröster aus Weikersheim durften einen von ihnen besonders beglückwünschen, Mitri Raheb. Er freute sich sichtlich in Bezug auf die guten Nachrichten, die er sich künftig aus der Region des Nahen Ostens, insbesondere aus Palästina wünschte.
3 Bei der Ehrung für Pfarrer Raheb wurde ein Film gezeigt.
Es war ein großartiges Fest mit viel Prominenz und Gästen, Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Gymnasien aus Baden-Baden. Aber es war auch ein Abend mit sehr bewegenden Geschichten aus den Ländern der Preisträger. Ihre oft lebensgefährliche Lage können wir in Deutschland nur annähernd nachvollziehen. Wir sind viel zu weit entfernt. Und so machte sich unter "Standing ovation" viel Nachdenklichkeit, aber auch Hoffnung und Dankbarkeit breit, dass es Menschen gibt wie die sogenannten "Leisen Friedenstifter": Dr. Sakena Yacoobi aus Afghanistan, Dr. Denis Mukwege aus dem Kongo, Dr. Mitri Raheb aus Bethlehem und Stanislaw Petrow aus Moskau.
4 Im Film auch ein Interview mit dem Pfarrer
Die Preisverleihung, die von Karlheinz Kögel 1992 initiiert wurde und eine zwanzigjährige Tradition aufweist mit Preisträgern die im Rampenlicht der Politik stehen wie Francois Mitterand, Nelson Mandela, König Hussein, Angela Merkel - um nur einige zu nennen - wurde in der Laudatio von Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Roman Herzog als ein "Sonderfall" bezeichnet. Nicht Politiker/innen, die den Staat repräsentieren, würden aufgrund ihrer Leistungen geehrt, sondern einzelne Menschen. Ihnen sei aufgrund ihres Lebenswerkes Dank und Anerkennung zu schulden. Sie engagierten sich unter großen Opfern und Risiken und helfen nicht nur einzelnen Menschen, sondern versuchten auch, den Aufbau von Strukturen zu ermöglichen, was eigentlich Aufgabe des souveränen Staates sei.
5 Beifall nach der Überreichung des Preises
Die Zeit der vielfach eingeklagten Souveränität eines Staates sei eigentlich eine "Fiktion" und müsse über Bord gehen. Herzog sprach von der "inneren Souveränität" eines Staates, die dabei sei, sich aufzulösen. Diese bedeutete in der Vergangenheit, dass ein Staat mit den inneren Angelegenheiten - wie er sich oft einbildete - selbst fertig werden wollte. Z. B. forderte er in der absolutistischen Monarchie Ruhe als die erste Bürgerpflicht. Die Menschenrechte allein schon begrenzten aber die Souveränität, und kein moderner Staat könne die Aufgaben für sich selbst lösen.
6 Pfarrer Raheb bedankt sich mit einer eindrücklichen Rede. Hier seine Dankesrede zum Nachlesen ... 
Heute brauche es unendlich viele Einzelmenschen, die ihr Fachwissen einbringen und dem Staat helfen, seine Aufgaben zu bewältigen. Deshalb habe er auch der Anfrage, die Laudatio für diesen "Sonderfall" des Deutschen Medienpreis zu halten sofort zugestimmt, weil es sich hier um solche handelt.
7 Nach der Ehrung
In seiner Laudatio griff Herzog auch die Auseinandersetzungen um Mitri Raheb im Vorfeld der Preisverleihung auf. Er sagte, dass er nicht verhehlen wolle, dass es um die Auszeichnung einen unschönen Streit gegeben habe. Er stellte aber klar, dass der liberale Staat oder er als Politiker sich nicht in einen theologischen Streit einmischen wolle und dürfe. Diese Zeiten gehörten der Vergangenheit an. Gleichwohl dürfe es nicht falsch sein, einen einzelnen Menschen zu ehren, der für seine Menschen etwas bewege.
Reinhard Tröster, Dekan, Weikersheim
8 Johannes B. Kerner interviewte Schüler/innen aus Baden-Baden, die auch an der Ehrung teilnehmen durften.
9 Nena trug mit ihren Musiker/innen drei Lieder vor. 99 Luftballons ...
10 Pfarrer Karl-Heinz Fuchs und Dekan Reinhard Tröster durften auf Einladung von Pfarrer Raheb bei der eindrücklichen Feier dabei sein.
Fotos: Media Control GmbH, Reinhard Tröster, Karl-Heinz Fuchs
29.2.12 Fuchs
